Frauenstrasse - Wohlfarth - Noe

Die Wohlfarth stammen aus Werbach. Erst Johann Kilian Wohlfarth zog nach Tauberbischofsheim (nach 1900). Verheiratet mit Elisabeth Noe in zweiter Ehe. Wohnhaft Frauenstrasse Nr. 27.

 

 

 

 









































































Die Frauenstrasse hieß jahrhundertlang die "arme Gasse". Hier wird der Status der Bewohner wiedergegeben, nicht die Krümmung der Strasse / Gasse, die vom Marktplatz ausgehend zur unteren Hauptstrasse führt. In den Gedichten Josef Dürrs wird das unterschichtige Leben dieser Gasse meist liebevoll (verklärend) wiedergegeben. Im Gedicht "Mein erscht's Stendle" bekennt er seine Jugendliebe zu Elisabeth Noe:

 

"I haa bal' g'jammert un bal' g'sunge,

Bin üwwerall der Lies nachg'sprunge,

Un haa i nar ihr' Zöpf derblickt,

Waar i scho' närrisch un verrückt.

 

I haa mei Lieb in mir verschlosse

Un haa die Lies nix merke losse.

Denn sou e Sach braucht ärschdens Zeit

Un dann a guddi G'läächenheit."

 

"Eine kleine büschemerische Geschichte will ich hier noch anhängen. Josef Dürr stammt aus einem Elternhaus in der Frauenstraße. In der Frauenstraße vereinigte sich mein Opa, über Werbach – Böttigheim nach Büscheme kommend mit Elisabeth Noe. Im Nachbarhaus gegenüber wohnend. Einer Jugendliebe Josef Dürrs. Siehe das Gedicht mein erstes Ständchen „Mey(n) ärschd’s Stendle“. Insofern verbinde ich das damals nicht zustandegekommene nun neu, indem ich dem Dürrschen Werk eine neue Chance gebe, sich mit dem Noeschen zu verbinden. Wenn auch durch das Wohlfarth’sche gefiltert. Eine vergangene, nicht zustande gekommene Liebe nun neu zu vereinen, scheue ich mich überhaupt nicht, mich in dieser Sammlung kräftigst bei Josef Dürr zu bedienen. Fast wären wir Verwandte geworden, wenn nicht ein Wasserguß auf den Dichter diesen Verbindungsversuch abgegossen hätte. Und uns getrennte Wege bescherte. Bis zu dieser Wiedergutmachung. Josef Dürr hatte Elisabeth Noe auch ein handgeschriebenes Gedicht überlassen. Leider habe ich nur davon gehört und nie das Gedicht gesehen, gelesen. Auch hier kann nur die Erinnerung schwach aufs Blatt geworfen werden. Das Gedicht leider bleibt verschwunden. Wie soviel des Büschemerischen. Das Lääwe geht weiter – auch in Büscheme. Mitsamt dem Büschemerischen. Wie einer Notiz in Schleh und Hasselnüss entnehmbar, hat Josef Dürr gern den direkten Nachbarn gelauscht, wenn diese Büschemer Sprüche von sich gaben. Noe’sche Wortschöpfungen oder Spuksen haben sicherlich den Weg in die Schleh und Hasselnüsse gefunden, auch wenn diese nicht mehr identifizierbar sind. Die Beschäftigung mit Dürr ist also auch eine Beschäftigung mit meinen Noe-Vorfahren. Möge diese unvollkommene Wörtersammlung etwas dazu beitragen, dass das Büschemerische mit seinem Reichtum, wenn auch nicht mit allem, weitergetragen wird." 

 

 

 

 

Wohlfarth & Werbach

 

 

- Trifft man irgendwo einen Werbacher, der auch Wohlfarth heißt, wird man schnell als Verwandter eingemeindet. Der eigene Stammbau verweist auf nur wenige verbliebene Verwandtschaftslinien in Werbach. Allerdings hatte man in der Kindheit, als Verwandschaftsbeziehungen noch was galten, niemals dort Verwandschaft besucht. Nur im Nachbarort Böttigheim. Merkwürdig stößt einem an, dass am Werbacher Kriegerdenkmal 14/18 die-th-Endungs-Wohlfarths die Gefallenen stellen.

 

 

- Werbach wird immer wieder mal per Rad besucht. Neugierde immer wieder auf die engen Gassen Richtung Taubertal. Direkte Anrede war in diesem Viertel üblich. Ein Blick auf das etwas trübe Wetter. Und auf den majestätischen Apfelberg. Dabei klärte eine ältere *Oma* mich über den Apfelberg, höchster Buckel desTaubertals, auf. “Wenn der Berg nah ist, dann regnet es.” Seitdem wird immer geguckt, ob der Berg nahe ist. Das Viertel ist inzwischen “modernisiert”.



- Wie der Zufall will bzw. die büscheme.de Webpage mitspielt, erhält man Infos über Verwandtschaft, die man so gar nicht kannte. So z. B. über Andreas Wohlfarth, Schäfer aus Werbach, tätig in Gramschatz bei Würzburg. Gestorben 1959. Verewigt in einem Wandgemälde in der Gramschatzer Gastwirtschaft Goldener Hirschen. Mit imposantem Schnorres. Und einem Humpen Wein vor sich. Hunde zu Füssen. Endlich mal ein Wohlfarth, der es zu etwas gebracht hat. Zu einem Wandbild in einer Gastwirtschaft. Prost Andreas! Wir gedenken dir.

Alle drei Fotos: Marie Christine Schormayer




- Wohlfarth & Lauda


Willi Wohlfarth auf der 023




Die Eisenbahn verband Lauda mit den Wohlfarths. Zum einen die Tätigkeit als Heizer und Lokführer. Bei meinem Vater. Die Weihnachtsfeiern im früheren Rügersaal, jetzt ZOB Lauda, waren reinstes Bubenglück. Ein voller Saal, Eisenbahnerstimmung, gewerkschaftiche Übereinstimmung. Das gab es so nicht in Büscheme, da mußte man schon nach Laude. Zudem wohnten Verwandte in der einheitlich gebauten Eisenbahnersiedlung. Auch das gab es architektonisch nicht in Büscheme. Der FV Lauda bot mit seinen oft hitzigen Oberligajahren zusätzlichen Impuls Lauda anzusteuern. Auch Oberligafussball gab es nicht in Büscheme, 2x mal Verbandsliga mit sofortigem Abstieg. Die Geschichte vom Unfall des Schriftstellers Hans Falladas via Auto vor Lauda wirkte einige lange Jahre in einem mit dem Wunsch dazu etwas zu schreiben. Auch den dramatischen Schriftstellerautounfall gab es bisher nicht in Büscheme. Die scheinen Büscheme einige Zeit lang gemieden zu haben, obwohl Konsalik mit einer Nackten auf dem Titel 1952 erstmalig von einem Büschemer Verleger veröffentlicht wurde. Nun das sich hoch schaukelnde Laudemer Resultat von banalem Autounfall und sonntäglich langweiligem Eisenbahnknotenpunkt im Falladaschen Schriftsteller Käfig dazu:


Wie der Schriftsteller Hans Fallada im Auto als Beisitzer am Bauernkrieg im Taubertal 1938 vorbeifuhr







 

 

- Der Name Wohlfarth, auch in variierter Schreibweise ist entlang des Taubertales weit verbreitet, in manchen Orten typisch, häufig. Meine Familie Wohlfarth / Wohlfart stammt aus dem Ort Werbach. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Werbacher Taufbuch verbrannt. Insofern sind frühere Nachweise aus Dokumenten nicht möglich. Schade. Schade. Gern hätte man nachverfolgt, wie sich die Wohlfart(h) 1525 gehalten haben. Das Werbacher Familienbuch (Ortssippenbuch Werbach von Wolfgang Spinner, 1996) erleichtert die Darstellung der Nachfolge. Mit 1.1.5.1.3.6.2 Johann verläßt mein “Wohlfarth”-Stamm Werbach in das benachbarte Böttigheim. Dessen Sohn Johann Kilian 1.1.5.1.3.6.2.1 zieht dann zur Einheirat nach Tauberbischofsheim. Das th am Ende verdankt sich nur der th-Hysterie des Kaiserreiches. Keiner Originalität.

 

 

Namensliste Wohlfart / Wohlfarth

 

Wohlfart, ab ca. 1890 = Wohlfarth

Wohnort: Werbach – Böttigheim - Tauberbischofsheim

Beruf: Schäfer – Tagelöhner – Bauer (Werbach-Generationen)

 

1. Generation
1. Adam ?-1676
oo Dorothea ?-1674, 2 Kinder

1.1 Johann Martin ?-1726

 

2. Generation

1.1 Johann Martin ?-1726
oo 17.11.1693 Maria Margaretha geb. Erlenbach 1671-1738, 5 Kinder

1.1.5 Bartholomäus 1711-1779

 

3. Generation

1.1.5 Bartholomäus 1711-1779
Ioo 1736 Maria geb. Liebler 24.5.1714-1756, 4 Kinder

1.1.5.1 Jakob Adam 1741-1815

4. Generation

1.1.5.1 Jakob Adam 22.3.1741-1815
oo 6.2.1769 Barbara geb. Behringer 1747-1785, 4 Kinder

1.1.5.1.3 Jo(hann)es Adam 1778-1837

 

5. Generation

1.1.5.1.3 Jo(hann)es Adam 8.1.1778-9.12.1837
oo 5.2.1800 Maria Eva geb. Spinner 2.6.1772-7.3.1843, 7 Kinder

1.1.5.1.3.6 Michael/Karl Joseph 1812-1855

 

6. Generation

1.1.5.1.3.6 Michael/Karl Joseph 29.8.1812-9.3.1855
oo 3.3.1842 Katharina geb Kuhnmünch 14.4.1820-25.6.1896, 4 Kinder

1.1.5.1.3.6.2 Johann 1845-1922

 

7. Generation

1.1.5.1.3.6.2 Johann 10.8.1845-19.7.1922
oo Maria geb. Ködel, Böttigheim -> Werbach verlassen nach Böttigheim, 5? Kinder

1.1.5.1.3.6.2.1 Johann Kilian 1881-1965

 

8. Generation

1.1.5.1.3.6.2.1 Johann Kilian 1881-1965 -> In Tauberbischofsheim, Frauenstraße wohnend, 2x verheirat, 4 Kinder)

IIoo Elisabeth Noe

1.1.5.1.3.6.2.1.4 Willi 1924-1975

 

9. Generation

1.1.5.1.3.6.2.1.4 Willi 1924 - 1975 -> Tauberbischofsheim
oo Klara geb. Arnold, Uissigheim, 4 Kinder

1.1.5.1.3.6.2.1.4.3 Jürgen

 

10. Generation

1.1.5.1.3.6.2.1.4.3 Jürgen z. Zt. Westerstede

Die Numerierung gibt die Reihenfolge in der Geburt an (bis auf Adam 1, da dessen Geburtsstatus unbekannt).