Edelberg II

Der Edelberg, seine Umgebung, ist Sagen durchwoben. Riesen kamen von Königheim her nach Tauberbischofsheim. Die Tore der Stadt wurden verschlossen. Den Riesen wurden einige Ochsen übergeben. Die Riesen zogen auf den Edelberg und auch auf den Büchelberg und verspeisten dort die Ochsen. Die Riesen waren aber noch nicht satt und verlangten von den Bischemern mehr Ochsen. Das wurde abgelehnt. Wütend warfen die Riesen vom Edelberg aus Felsbrocken auf die ummauerte Stadt. Eine Zauberin auf Seiten der Einwohner, eine weiße Frau, wehrte mit ihrem weißen Zauberstab die Wurfsteine ab. Der König der Riesen ließ erkunden, woher die Frau ihre magischen Kräfte habe. Er erhielt als Antwort: Durch ihren Glauben, mit dem könne sie auch Berge versetzen. Die Riesen verließen Edelberg und Büchelberg und zogen ins Grünbachtal. Die weiße Frau soll Lioba gewesen sein. Und später auch die Riesen getauft haben.

 

Wenn am Edelberg die Hungerquelle mal wieder fließt, dann soll eine schlechte Ernte erfolgen.

 

Als die Burg auf dem Edelberg belagert wurde, von allen Seiten bestürmt wurde, vor allem vom Schlössersberg her, brachte der Jäger Werner erlegtes Wild der Burgbesatzung. Trinkwasser holte er aus dem Gründlein. Fortan genannt Wernersgründlein. Wild und Wasser nutzen aber nicht auf die Dauer. Die Burg wurde abgebrannt. Nach der Sage. Der Edelberg-Ritter flüchtete.  

 

Ein Büschemer, begleitet vom einem Franziskaner-Mönch des Büschemer Klosters, ging durch den Forst nach Bischofsheim. Es war schon dunkel. Da sahen sie bei den Feldern vor dem Edelberg ein seltsames Männlein. Das Feldsteine auflas und sie dann an Lesestellen niederlegte. Der Büschemer hatte schon vom Männlein gehört, das an dieser Stelle umgeht. Der Mönch sprach das Männlein an. Das erzählte seine Leidensgeschichte. Er habe die Feldsteine, die er auf seinen Äckern aufhob, immer auf die Nachbarfelder geworfen. Als Strafe müsse er nun jede Nacht solange Feldsteine von Äckern auflesen und entlang von Wegen und Feldrainen niederlegen, bis keine Steine mehr auf den Feldern der Nachbarn seien. Die Steine wären jeweils mit einem Kreuz versehen. Der Büschemer und der Mönch lasen die bekreuzten Steine von den Nachbargrundstücken. Seitdem war das Männlein nicht mehr gesehen.

 

Josef Dürr erzählt im Gedicht "Der erlösde Geist" eine fast ähnliche Geschichte. Leider ohne genaueren Flurbezug. Als Ort wird ein Groawe angegeben:

 

"Unn jetz sejchst mir drfoor, wie du

Zumm Friede kumme konnst unn Ruh!"

- "Wenn'd uff de Acker", sejcht dr Geist,

"Vonn demm drnäwwe Ärrde schmeissd,

Drei Schibb voll Ärrrde k'hauft umn fest,

- Die hoa-i früer uugrecht g'numme,

Drumm muss-i immer widder kumme -,

Dann bin-i frei unn bin derlöst!"

Dr Bauer hott erfülld dess Wort,

Unn gleich woar's G'schpenst for immer fort

 

Die Sage von der Brennerstadt berichtet von einem Bau eines unterirdischen Ganges von der Burg auf dem Edelberg zur Tannenburg im Tannenwald.