Von Büscheme aus führte auch eine Geleitstraße nach Wertheim. Auf der rechten Tauberseite. Auf einigen alten Karten ist sie sehr schön klar in ihrem Verlauf eingezeichnet. Sie war gleichzeitig auch der Weg nach Impfingen. Die Straße nach Wertheim verlief etwas oberhalb von Impfingen. Vermutlich dem heutigen Verlauf ziemlich entsprechend. Ein Zollstock wartete kurz vor Impfingen auf die Reisenden, Handeltätigen. Die Wertheimer Straße führte dann in Richtung Werbach und bog dann auf die Böttigheimer Gemarkung ab. Vermutlich verlief sie früher oberhalb Böttigheims, am Holzplatz entlang. Von Neubrunn aus zog eine Geleitstraße aus Würzburg kommend Richtung Wertheim. Auf diese bog die Wertheimer Straße ein. Über die Eicheler Steige wurde dann Wertheim erreicht. Auf einer alten Karte wird in Richtung Wertheim mainzisches Geleit angegeben. Das hat dann aber auf Wertheimer Geleit gewechselt. Die Geleitführung über Wertheim bot die günstige Gelegenheit, den Warentransport von Wertheim aus über den Main abzuhalten. Das bekämpfte Mainz allerdings erfolgreich, mit durchaus drastischen Mitteln wie einer Mainsperre an der Miltenberger Brücke. Büscheme bot für den Geleitweg von Nürnberg nach Frankfurt eine gute Streckenführung, solange die Geleitzüge über Aub zogen. Das war insgesamt die kürzeste Strecke. Als aber die Würzburger das Nürnberg-Frankfurt Geleit über Kitzingen - Würzburg verlegen konnten, war die Streckenführung über Büscheme nicht mehr die optimalste, sondern auch länger, aufwendiger. Zudem war die Streckenführung von Büscheme aus über den Hammberg - Teufelsloch - Alte Straße ober Großrinderfeld eine Wegführung mit steilen Anstiegen und vor allem ohne Kontakt mit Dörfern wie Großrinderfeld, Gerchsheim durch eine meist waldreiche Umgebung. Das ängstigte viele Reisende, insofern war auch der Bewachungsaufwand durch mainzische Geleitreiter auf dieser Strecke sehr hoch. Auch die Strecke über den Sprait hoch, über Tiefenthal war sehr berüchtigt. Insbesonderes wegen des meist sehr schlechten Straßenzustandes. Nicht immer setzen sich die optimalsten Dinge durch, so auch nicht die kürzesten Strecken. So auch nicht die Geleitstraße Richtung Wertheim von Büscheme aus, ähnlich wie die Weinstraße von Aub - Irtenberg nach Wertheim. Besonders wenn sich politische Verweigerungsstrategien wie die der Churmainzer als die stärkeren erweisen. Auf der Schmitt'schen Karte von 1797 ist der Verlauf der Wertheimer Straße in Richtung Böttigheim und die Vereinigung mit der Geleitstraße aus Neubrunn kommend noch gut nach zu vollziehen.
Die Bedeutung des Impfinger Weges / der Wertheimer Straße unterstrichen früher auch drei Bildstöcke. Am Anfang der Wertheimer Straße ein Kreuzigungsbild von 1666. Unter dem Kreuz Maria und Johannes sowie ein Adamsschädel. Ein neuerer Eintrag auf der Säule wies auf eine Renovierung durch Karl Hügel 1896 hin. Der Bildstock wurde dann nach Würzburg verkauft, kam wieder zurück nach Büscheme und soll dann im Bildstock fremden Karlsruhe gelandet sein. Es folgte als weitere sakrale Wegstation eine Pieta von 1752, von Kilian Stefan und seiner Hausfrau errichtet. Dann wartete noch ein Bildstock mit vierzehn Nothelfer, errichtet von Burk. Schmitt und seiner Ehefrau, einer geborenen Oehlenschläger, auf Vorbeikommende. Geschaffen von Karl Buscher 1866. Nicht zu vergessen auf dieser Wegstrecke der äußerst freundliche Guten Morgen Geist, der sicherlich auch vorbeireisende Geleitzüge vorzüglich begrüßt hat.
Der Fahrentalgraben dürfte von der Wertheimer Straße mit einer Brücke überbrückt worden sein. Ebenso der Graben der Edelberghohle. Der kreuzte früher vorher die alte Würzburger Straße / den Rinderfelder Weg und mündete dann in die Tauber ein. Auf der Schmitt'schen Karte von 1797 ist gut zu sehen, dass diese Einmündung etwas entfernt von der Tauberbrücke erfolgte. Im Zuge des Neubaus der Würzburger Straße und der Straßenführung vor der Tauberbrücke, zog man einen parallelen Graben zur alten Würzburger Straße für die Edelberghohle, bog dann mit diesem Graben in Richtung der Mergentheimer Strasse ein und vereinigte die Edelberghohle mit der Laurentiusberghohle. Und mündete dann vor der Tauberbrücke in die Tauber ein. Inzwischen hat die Edelberghohle wieder einen Einlass in die Tauber auf der anderen Brückenseite.
Ganz so geradlinieg wie heute präsentierte sich die Wertheimer Straße früher nicht. Berüchtigt für den Autoverkehr war die Mottkurve, die nicht immer im angepassten Tempo angefahren wurde.
Auf den aus Richtung Wertheim / Impfingen Kommenden warteten vor der Tauberbrücke die Büschemer Krautgärten. Büscheme präsentierte sich als umfangreiche Gartenstadt. Die Gärten dienten der Selbstversorgung. Der Büschemer wird in historischen Gesamturteilen gern, aber falsch als Ackerbürger beschrieben. Er war vor allem ein Weingärtner. Und ein Krautgartenkrauter. Dem Boden also nah. Wenn auch unterschiedlich in der Bearbeitungsweise. Nach dem Niedergang des Weinbaus wurde er verstärkt ein Streuobstwiesler. Ein Mosttrinker. Ackerbau, Beackerung setzt entsprechende Zugtiere wie Kühe, Pferde, Ochsen voraus. Die hatte aber die Mehrzahl der Büschemer nicht.