Die Edelberg Todesbahn war die Wintermutprobe für die Büschemer Jugend, die mit Schlitten diesen Steilhang hinab donnerte. Unten an der Wegkreuzung mit dem Schlössersbergweg mit einer schmalen Durchfahrt und äußerst kurzen Ausfahrt. Dass sich mit der Zeit immer weniger Büschemer Kinder dieser Mutprobe stellten oder stellen durften, unterstreicht die zunehmende Verbuschung des Todesbahnhanges. Obwohl die Todesbahn die Schlittenbahn überhaupt war, was die Hinabgeschwindigkeit anging. Vielleicht war auch der Weg zur Todesbahn zu weit. Oder die Winter nicht schneegehaltig genug. Inzwischen ist die Todesbahn zu einem Todesbahnpfad zusammen geschrumpelt. Selbst dieser ist am Anfang stark vom Heckenbuschzuwachs bedroht. Wer den restlichen Todesbahnpfad aufmerksam entlang spaziert, entdeckt zuwachsende Steinriegel und weitere weinbauliche Relikte wie Gräben, kleinere Trockenmauern. Es empfiehlt sich, vom Todesbahnpfad aus, auch mal links und rechts kleinere Seitenexkursionen einzuschlagen. Man bewegt sich damit in ehemaliger Büschemer Häckerherrlichkeit. Direkt am Todesbahnpfad sind zudem zwei Bombentrichter zu entdecken. Einer knapp an einer Steinrassel.
Bomben auf Büscheme, auf Büschemer Gemarkung. Anlass für die Einführung des Liobafeiertages in Büscheme, wenn auch nicht zum Tage des Bombenangriffes im Juli 1944, sondern im September. Ein Bomberpulk von 17 Flugzeugen überflog dabei die Büschemer Gemarkung. Anlass für viele Interpretationsversuche, warum der Bombenteppich hauptsächlich an der Schlösserbergshangseite des Edelberges, am Gützberg und am Forstbuckel niederging. Ob der Beobachtungsbunker auf dem Brenner getroffen werden sollte? Oder der Bahnhof? Ein Bericht der NSDAP-Kreisleitung zeigt die Verwirrung auf. Selbst die Anzahl der Bombentrichter wurde in diesem Bericht niedriger als in der Realität vorhanden angesetzt. Es gab allerdings auch Bombentrichter im Bombentrichter. Also die selbe Stelle wurde zweimal getroffen, was die Ermittlung der Anzahl der Sprengbombentrichter erschwerte. Zudem flog der Bomberpulk in westliche Richtung, also wieder zurück zum Stationierungsflugplatz in England.
"Durch die Fliegerangriffe der Anglo-Amerikaner wurde am gestrigen Tage auch das Kreisgebiet Wertheim und insbesondere die Stadt Tauberbischofsheim angegriffen. Es war bisher weder von der Polizei, noch von der politischen Leitung einwandfrei zu ermitteln, ob hier tatsächlich ein gezielter Angriff eines Bomberpulks von 17 Maschinen erfolgt ist. Da es sich um 45 mittlere und schwere Sprengbomben handelt, die in Form eines Bombenteppichs vor, bzw. östlich Tauberbischofsheim lagen und die Feindmaschinen in westlicher Richtung flogen, ist anzunehmen, daß infolge Zielfehler die Stadt selbst nicht getroffen worden ist. Andererseits fuhr gerade ein Personenzug in den Bahnhof Tauberbischofsheim ein, dem zweifellos zwei mittlere Sprengbomben gegolten haben."
(Bericht vom 22. Juli 1944. Bericht der Kreisleitung: Wertheim. Lfd. Beitrags Nr. 10/I Stimmungsmäßiger Überblick zur politischen Lage. Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Kreisleitung Wertheim. R. Haas, Vertreter des Kreisleiters.)