Hang der Armen. Ganz Armen. Hang und Berg der Geißen. Die hier auf der steilen Hanglage grasen, fressen dürfen. Auf anderen Grundstücken meistens an Stricke angebunden. Um die Freßlust zu zügeln. Genauer die Besteigungslust der Geißen. Da diese sehr leichtfüßig filigran an Bäumen, Bäumchen hochsteigen. Deren Blätter verfuttern. Aber auch die Früchte der Bäume. Auch Weintrauben sind vor Geißen nicht sicher. Oder Maiskolben. Das alles gab es am übersteilen Geißroa nicht. Dem weitab von Büscheme gelegenen Hang der Büschemer arme Leute Kultur und Lebensweise.
Franz Gehrig schreibt zum Standort des Geißenberges: "am Westabhang des Stammbergs zur Königheimer Straße. An vielen Orten gibt es einen Geißberg. Der Schafhirte durfte an manche Weideplätze keine Schafe mitnehmen, weil sie an Sträuchern und jungen Bäumen die Knospen abnagten. Auf dem Brachland konnten die Geißen nicht schaden, aber vor dem Weiden im Wald oder auf Grundstücken mit jungen Bäumen und Sträuchern mussten die Ziegen von den Schafen getrennt werden, wie man es in der Bibel liest. Es war offenbar erlaubt, am Geißrein oder Geißberg die Geißen weiden zu lassen, wobei der Hirte sie an langen Stricken anband." Gehrig/Müller, Tauberbischofsheim, Beiträge zur Stadtchronik, Seite 175. Genauer wäre statt Königheimer Straße die Angabe zum Rinderbachtal.
Heute scheint merkwürdig, für was sich früher die Stadt, die Gmoa, für alles zuständig hielt. Sie hielt bis in die 1950er Jahre hinein eine männliche Zuchtziege, um die weiblichen Geißen der Ziegenbauern zu besteigen. Man wollte auf der Stadtverwaltung schon einen besonderen Büschemer Ziegennachwuchs haben. Und das nicht den Büschemer Ziegenbauern allein überlassen. Traute man der Vermehrung in der Dörgei nicht ohne Zufuhr von Außen? Oder der in der Wallachei, Bolagei?
Die Bischemer Böse Buwe geben auf Seite 69 einen typisch Büschemer Dialog über Roa und Hoa wieder:
"# Gudden Daach, Doud!
- Gudde Doach, Doud!
# Wuu gehst'n hie, Doud?
- Naus'm Roa(n), Doud.
# Woas, naus'm Hoa(n), Doud?
- Noa(n) Doud, naus'm Roa(n), Doud.
# Sou Doud, naus'm Roa(n), Doud?
- Jaa, Doud, naus'm Roa(n).
# Sou, Adee Doud!
- Hä? Ja sou, adee Doud! Adee Doud!"
Diesen Dialog als Vorbild nehmend habe ich ebenfalls den Roa und den Hoa, Rain und Hain dialogisiert.