Hochhäuser Straße

Die Hochhäuser Straße, die Straße nach Hochhausen, ist inzwischen die Straße der Büschemer Industrialisierung. Schulmöbel, Weinig. Haben sich aus kleinen Betrieben heraus entwickelt. Zu mittelständischen Betrieben. Die weltweit agieren. Und sich erweitern. Verlagerte, verlängerte Werkbänke wie Schachemeyer, die nur wegen Mitnahmeeffekten angesiedelt haben, sind längt geschlossen. Baufirmen wie Jana verschwunden. Gelungen der Bau des Werksmuseums der VS. Was waren das noch für frühkapitalistische Zeiten, als der Firmenpatriarch seine Wohnung neben dem Unternehmen hatte.


Die Hochhäuser Straße hatte zudem seit Erbauung und Indienststellung der Eisenbahn 1866-1867 Verladefunktionen, da die hölzerne Güterhalle auf Seite der Hochhäuser Straße stand. Dazu kamen noch weiter unten Nebengleise und Verladerampen. Früher wurden in der Hochhäuser Straße nachts die Panzer verladen. Der Tauberbischofsheimer Kaserne. Die der Külsheimer. Das war ein Riesenkrach zu nachtsschlafender Zeit. Und auch ein schönes Verkehrschaos, wenn die Panzer rollten. Lange wurde eine Panzerverladerampe gefordert. Kaum war diese gebaut, ein Weg durch den Tannenwald gehaut, wurden die Kasernen geschlossen. Nun haben / hatten wir an der Hochhäuser Straße eine Panzerverladerampenruine. Eine zweigleisige. 


Die Hochhäuser Straße war bis in die 1960er Jahre nach dem Industriegebiet nur noch ein Weg. Mit Schlaglöchern. Erst die Eingemeindung Hochhausens machte eine Straße notwendig. 1865 wurde oberhalb der Hochhäuser Straße ein neuer Friedhof eröffnet. Auf einer Karte von 1691 ist die Hochhäuser Straße allerdings noch gewichtig als Straße nach Hochhausen bezeichnet. Mit einem würzburgischen Zollstock auf Impfinger Gemarkung beim Leintal. Auch auf der Schmitt'schen Karte von 1797 noch als bedeutend verzeichnet. Dann verlor sie ihre Bedeutung, möglicherweise aufgrund der Eisenbahnverbindung, und wurde nur noch landwirtschaftlich genutzt. Der Bau der Eisenbahnunterführung am Ende des Büschemer Industriegebietes, die Abzweigung auf den Neubau der Straße nach Hochhausen in den 1970er Jahren läßt zudem die Spur der alten Wegtrasse verlieren, da nun die Zuführung zur Panzerverladerampe neu gestaltet wurde. Am Bahnübergang beim Leintal ist die alte Hochhäuser Straße nur noch ein Feldweg. Hier stand früher ein Bahnwärterhaus. Längst abgerissen. Auch ist der Bahn der Bahnübergang ins Leintal heutzutage zuviel der Pflege. Einige Bildstöcke zeigen die frühere Bedeutung der Hochhäuser Straße. Am Anfang, beim Bahnhof, eine Pieta von 1669, errichtet von Georg und Maria Rab. Beim Haus Ramminger / Müller der Bildstock Jesus als Kreuzträger von 1760 mit der Inschrift: "1760 hat Daniel Ries dies Bild hierher setzen lassen". Wenn es nun hier gesetzt ist, stand es denn vorher woanders? Heute thront es auf den ersten Blick übersehbar im Grundstück erhöht neben der Gartentreppe. Etwas oberhalb der Hochhäuser Straße liegt das Gewann Am Bild. Welcher Bildstock ist damit genannt? Residierte er auch an der Hochhäuser Straße? Beim Leintal, am Anfang der Weinberge, am Weg zum Silberbrünnle / Richtung Dienstadt bildstockt noch ein Walldürner Blutbild von 1744, also ein Wallfahrtsbildstock. Stand er möglicherweise früher näher zur Hochhäuser Straße, an der Kreuzung?