Forst - Großer Forst - Bischofsheimer Forst / Kleiner Forst


Tauberbischofsheim hatte Wälder. Im Moosig. Heimberg. Tannenwald. Sprait. Stammberg (Steinberg). Hottenloch. In den Grünsfelder Tannen. Im Wiesenbachwald. Selbst auf Dittwarer Gemarkung. Und im Forst. Dem großen. Der war so groß, dass auch Grossrinderfeld und Impfingen Teil daran hatten. Der größte Teil des großen Forstes liegt allerdings auf Großrinderfelder Gemarkung. Und ist mit CM Steinen besteint. Also Churmainz. Es gibt neben den Bäumen, dem Wild reichlich Platz für viele Sagen. Allerdings gehörte der Wald im Forst nicht der Gemeinde. Sondern einzelnen Besitzern. Und auch besonders herrschaftlichen. Auch heute noch prunken Schilder mit "Staatswald" im Forst. Auch das Kloster Bronnbach hat Waldbesitz am großen Forst. In der Leschelücke sind die Grundstücke dort mit CB oder CBM Steinen versehen. Die Waldgebiete in Richtung Würzburg waren besonders als Jagdgebiete begehrt. Also besonders von der Herrschaft. Also die Bischöfe von Mainz und Würzburg. Die die Jagdrechte hatte. Auf der Grenzsäule zwischen Mainz und Würzburg bei Gerchsheim werden deshalb dort explizit neben den Geleitrechten, Zoll, Cent der Wildbann aufgeführt.

 

Auf dem schwarzen Feld zwischen Forst und Moosig gab es einer Sage nach früher einen Hof mit einem reichem Bauer. Der Bauer ging in den nächst gelegenen Wäldern Forst und Moosig oft der Jagd nach. Der Hof wurde von zwölf Hunden bewacht. Die bissig waren. Ein Bettler klopfte an der Türe des Hofhauses an. Der reiche Bauer gab nichts her und verwies den Bettler. Dieser aber war sehr geschwächt. Konnte nicht mehr weiter laufen. Lag vielmehr im Sterben. Der Bauer ließ die Hunde auf den Bettler los. Da schlug ein Blitz in den Hof hinein. Ein Brand entstand. Der Hof verbrannte schnell. Der Bauer verschwand unter den Ruinen des Hofes. Es gibt eine Flur namens Böse Hof. 1578 als bösen Baumgarten beschrieben. Wahrscheinlich war die Bodenbonität schlecht, so dass die Bearbeitung eingestellt wurde. Und man kam vom Boden auf die Menschen. Den schlechten.

 

Der Poppensee ist eine Forstsage. Ein kleines Dorf lag am Poppensee. Im See waren die Poppen, also Puppen, zuhause. Einige der Poppen besuchten die Bewohner des Dorfes. Und waren dort gesellig. Vergaßen die Mitternacht. An der sie zurück in den See mußten. Blitze zuckten, Donner knallte, der See schlug kräftige Wellen. Der Wald rauschte bedrohlich. Der Erdboben erbebte. Der Poppensee, das Dorf wurden hinabgezogen. Verschwanden. Für immer. Nur noch ein Schild, ein Gewannnamen weisen auf den Poppensee hin. Angeblich gibt es Bodenfunde, die die Existenz des Dorfes bestätigen. 

 

Am Forstbuckel bezackerte ein Bauer an einem Feiertag seine Felder am Waldrand des Forstes. Ein Riese erschien zwischen den Bäumen. Zog zwei riesige Hunde hinter sich her. Und lief direkt auf den Bauersmann zu. Stierte diesen an. Umkreiste Bauer, Pferde, Fuhrwerk dreimal. Die Pferde gingen durch. Der Bauer ebenfalls. Kehrte zu seinem Hof zurück. Und zackerte niemals mehr an einem Feiertag.

 

Im Forst soll es im Göckerschlag einen Bauernhof gegeben haben. Wer dort genau hinhört, hört einen Göcker.

 

Beim Nachhausegang verlief sich ein Büschemer im Großen Forst. Nach einigen Verirrungen stand er vor einem zweigeschossigen, einem Turm ähnlichen Haus. Licht war dort zusehen.  Aber kein Eingang. Er klopfte an die Fenster. Niemand machte auf. Dann rief er auf büschmerische Art: "Steicht merr de Buckel nauf!" Und suchte weiter seinen Weg. Den er dann auch wieder fand. Als er zuhause angekommen von seinem Erlebnis berichtet, wußte einer, dass in früherer Zeit dort eine Wirtschaft gestanden haben soll. Eine echte Räuberhöhle. Das dort versammelte Gesindel überfiel gern Vorbeikommende. Inzwischen aber wäre das Gebäude wie vom Erdboden weggefegt. 


Der Großrinderfelder Heimat- und Kulturverein hat inzwischen die Gemarkungsgrenzsteine mit auffälligen Schildchen gekennzeichnet und damit vor zufälliger Beschädigung oder Zerstörung bei Wald-, Feldarbeiten, oder Pflegemaßnahmen geschützt.