Eine Wallfahrt die ist lustig. Eine Wallfahrt die ist schön. Eine Untersuchung zum Gebetskult in TauberBischofsheim fand heraus, dass die TauberBischofsheimer Wallfahrer eine Wallfahrt viel mehr zum Gespräch, zu Scherzen nutzten als die Laudaer Wallfahrer, die eine Wallfahrt noch bierernster in religiöser Vertiefung angingen. Die Wallfahrt entlang es Stammbergweges ist eine Wallfahrt in die Höhe. Wenn auch zunächst durch einen Hohlweg, der mit steinernen Stationen markiert ist. Schöner und steiler geht's kaum in die religiöse Erhöhung in Richtung der Stammberg-Kapelle. An der welligen gefälligen Wiese bei der Stammbergs-Kapelle, heute größtenteils ein Acker, wurde früher regelmäßig gezeltet. Auf der eigenen Gemarkung, was nächtliche Überfälle und Raub der Gruppenfahne begünstigte.
Die Lage der Stammbergskapelle ist vorteilhaft und nahezu genial. Das Innere enttäuscht fast auf banale Weise. Irgendwie erwartet man an so einem besonderen Platz ein erhabeneres, eher überwältigendes Mehr in der Gestaltung. Die Stammbergskapelle, eigentlich Maria Schmerz-Kapelle, 1773 errichtet, hat passend zu ihrem ursprünglichen Namen ein Bild der schmerzhaften Mutter Maria. Die den Leichnam ihres Sohnes hält. 1827 wollte man diese Kapelle als entbehrlich auflösen.
Der Wallfahrtsweg wurde ein Jahr vorher, also 1772 errichtet. Da einige der Bilder starker Verwitterung ausgesetzt waren, wurden diese 1893 neu gefasst und unterscheiden sich deutlichst von den ursprünglichen Gestaltungen. Hier bilden nun Steinnischen mit Gemälden die Stationen. Es gibt insgesamt 7 Stationen. 1956 wurden die ursprünglichen Gemälde durch Mosaikbilder ersetzt.
Die Pieta der schmerzhaften Mutter wurde inzwischen außerhalb der Kapelle aufgestellt. Die Inschrift verweist auf das Jahr 1728. Sie war die erste Station der Maria-Schmerz-Wallfahrt nach Walldürn.
Siehe auch: Stammbergskapelle
Stationen des 1772 errichteten Weges
Stammbergsweg leicht gemacht - von oben nach unten