Grenzgang Büscheme - Dittiche

Dittigheim rückt bei der Gemarkungsgrenze Büscheme kräftig auf die Pelle. Ganz nah ran. Auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsländes, den benachbarten flurbereinigten Äckern auf Dittigheimer Gemarkung gibt es den historisch alten dreiseitigen Gemarkungsgenzstein Bischofsheim-Dittigheim-Grünsfeld nicht mehr zu sehen. Der steht nun vor dem Büschemer Schloss. Vom Dreimärker aus stößt die Gemarkungsgrenze Büscheme - Dittiche erstaunlich weit in Richtung Oberer Büchelberg - Brachenleite vor. Die Gemarkungsgrenze war auch die Grenze des Truppenübungsplatzes. In einem sehr merkwürdigen Zick-Zack-Kurs bewegt sicht dann die Gemarkungsgrenze. Als ob sie sich nicht so richtig zwischen Büscheme und Dittiche entscheiden könnte. Dann folgt sie brav dem Grünsfelder Weg, der sehr versteckt liegt und wendet sich dann endlich dem Daawerdle zu. Ziemlich am Anfang des Grünsfelder Weges - bevor er sich mit dem Weg im Daawerdle vereinigt, steht ein schöner Gemarkungsgrenzstein von 1655. Später dagegen ein GD - Gemarkungsstein, der das Ende der Wappen gekrönten alten Gemarkungsgrenzsteine anzeigt. Nun einfach ein G für Gemeinde und dem Anfangsbuchstuben der jeweiligen Gemeinde, also hier ein D für Dittiche. Der wohl informierte Grenzgänger ignoriert solche rein seriell produzierte Gemarkungsgrenzsteine, von der badischen großherzoglichen Bürokratie in den Jahren nach 1870 angeordnet. Um möglichst geradliniege Gemarkungsgrenzen ohne Ausreißer herzustellen. Pfui Baden, das ist eine eher ausgeprägt schwäbische Herangehensweise an fränkische Gemarkungsgrenzen. Die auch mal lustig ausschlagen wollen. Schön geheimnisvoll, dass ein Gemarkungsgrenzstein aus dem 17. Jahrhundert (1655) wohl vom Grundstück bearbeitenden Bauer unter einer Anhäufung von Lesesteinen vollständig verdeckt wurde und deshalb auch äußerst gut erhalten ist aufgrund fehlender Umwelteinflüsse. Aber sich den Grenzgängern dadurch der Sichtweise auf den ersten Blick vollständig entzieht.


Dafür finden sich im Taubental (Dawerdle) umso mehr Grenzsteine. Direkt am Wegrand stehend. Einige von 1569. Der Weg zu Dittigheim gehörend. Die Tauberbegradigung führte ebenfalls zu Verlusten bei der Gemarkungsbesteinung. Die Wiesen auf der rechten Tauberseite sind steinlos. So entgeht einem leider der konkrete Nachvollzug, wie die Gemarkungsgrenze aus dem Taubertal heraus Richtung Büscheme umschwenkt, Büscheme nahe kommt. Bis an die leichte Radiuskrümmung der Tauber.

 

Auf der linken Tauberseite finden sich im Wiesenbereich drei Gemarkungssteine. Zwei zeigen die Grenzlinie bis zur Tauber. Der andere in Blickrichtung Höhberg. Die Gemarkungsgrenze bleibt allerdings unterhalb des Höhbergs. Entlang des alten Dittwarer Weges. Überschreitet sogar die heutige Landesstraße. Wie der große Gemarkungsstein von 1863 beweist. Damit auch einer der jüngsten aller Büschemer Gemarkungssteine. Die Allerjüngsten mit Jahresdatum sind von 1872 - allerdings nicht auf der Büschemer-Dittigheimer Gemarkungsgrenze. Dann macht sich die Grenze auf den Weg nach Dittwar. Auf die Böschung hoch.

Dreieckiger Stein Büscheme-Grünsfeld-Dittiche; Dreimärker

 

 


 

Der Truppenübungsplatz kennt die Gemarkungsgrenze zwischen Büscheme und Dittiche: Er bleibt auf der Büschemer Seite.


 



 


 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemarkungsgrenze Büscheme - Dittiche entlang des Dittwarer Pfades