Mittlere Gasse

In der Büschemerischen Not bringt der mittlere Weg den Tod. Des zu hohen ästhetischen Anspruches. Die Mittlere Gasse ist so ein Mittelweg. Mittelding. Gebrauchsspuren. Verkleidung des Alten. Vorgesetzte Fassaden. Bauliche Umgestaltungen. Der Gassencharakter ist trotz aller Modernisierung noch vorhanden, bewahrt. Wenn auch kein heimeliger. Haustreppen springen immer noch in die Gaß hinein. Die Mittlere Gasse gehört zur Alltagskultur, zur Lebenswelt. Ohne großen Anspruch wird hier umgebaut, gewohnt. Die Mittlere Gasse gehört den Anwohnern.


Die mittlere Gasse wurde erst mit der Anlage der Ringstrasse zu einer Durchgangsgasse. Vorher war sie eine Sackgasse. Ein größerer Brand in diesem Bereich führte dazu, die mittlere Gasse als Durchgang zur Ringstraße zu eröffnen. Parallel zur mittleren Gasse gab es eine heute nicht mehr nutzbare Gasse zu den Hinterhöfen der Frauenstraße (armen Gasse / Grabengasse (Ringstraße)). Man gelangte zu den Scheunen, Anbauten, Gärten. Konnte auch in die Grabengasse kommen. Und durch eine Kehre wieder durch den Bogen des Throm'schen Hauses wieder zurück in die Frauenstraße. Das sieht man gut anhand des Stadtmodells von 1750. Durch spätere Errichtung von Baulichkeiten = Scheunen, Hallen wurde der Weg unzugänglich. Wohl auch durch die mittlere Gasse substituiert, überflüssig.







Hier sieht man die heute nicht mehr vorhandene Gasse parallel zu mittleren Gasse, beim Noehaus abgehend. Die heutige mittlere Gasse war um 1750 herum eine Sackgasse. Insofern hier im Stadtmodell nicht ganz korrekt dargestellt. Ein Brand in diesem Bereich führte zum Entschluss, die mittlere Gasse nun als echten Durchgang zur Ringstraße zu gestalten.