Die Blumenstraße hieß früher Frauengasse. Namensgebend waren die vier Frauenhöfe. Von hier aus wurden die Ackerflächen bearbeitet, die zu den Frauenhöfen gehörten. (Siehe Gehrig / Müller Seite 215) Die ehemalige Gastwirtschaft Engel, in der in den 1970er Jahren einige Rockfeten und Veranstaltungen der Büschemer Jugendhausinitiativen stattfanden, war schon zum Abriß bereitet - für eine Erweiterung des Rathauses. Dann kam man auf die gute Idee, den Klosterhof für die räumlich erweiterten Bedürfnisse der Stadtverwaltung zu renovieren und zu nutzen. Der Engel blieb so erhalten und wurde für den Kunst- und Kulturverein zur Stätte seiner soziokulturellen Aktvitäten. Zudem beschloss der Stadtrat im Engel eine Mediothek einzurichten. Bücher, CD's, Videos für mediennutzungsinteressierte Jugendliche und Kinder.
In der Blumenstraße wohnte auch das Büschemer Original Franz Englert, der Hoase-Franz. Von dem sind zahlreiche gute Büschemerische Sprüche dokumentiert. Ein guter Wirtschaftsgänger. Ging auch im nahen Gefängnis öfters ein und aus - auch öfters wegen seinem derben Sprachgebrauchs. Die Blumengasse war auch Hofstätte vom Blumen-Löhr, einem Laden für Allesmögliche. Die Krautsköpfe wurde beim Löhr geschnitten. Die Ziehwägelchen reihten sich hintereinander, oft auch in die Frauenstraße ausgreifend. Man ging in Büscheme quasi im Kollektiv zum Krautschneiden. Vermutlich gab es Krautschneidetage, an denen der Löhr seine Maschine zum Schneiden anwarf. Man hatte ja auch in den 1960er Frühjahren auch noch Zeit, Zeit zum Herumstehen in der Gaß, Zeit das zum Alltagsgebatsch genutzt wurde.
Die Blumenstraße ist eine der wenigen Straßen, die aus dem Altstadtbereich in die nahen Neubaugebiete nach 1850 verlängert wurde. Beim Foto-Heer die frühere Sackstraße nach hinten. Inzwischen gibt es ja ein Fußgängerweg, der ein Durchqueren dieses Blumenstraßenteils sinnvoll macht. Beide Teile der Blumenstraße unterscheiden sich deutlich. Haben kaum Gemeinsamkeiten. Man wollte wohl für dieses Stückchen Straße keinen neuen Namen suchen. Und warf die beiden Kurzstraßen zu einer etwas längeren zusammen. All zuviel mehr Sinn kann da kaum dahinter stecken. Einen alt-historischen Zusammenhang der beiden Straßenteile gibt es nicht. Angesichts der Schmiederstraße werden die Teile auch nie richtig zusammenwachsen. Nicht immer wächst zusammen, was nicht zusammen gehört. Auch in Büscheme nicht.