Am 11. Juni 2019 traf nach vier Jahren wieder der Kaufmannszug in Büscheme ein. Organisiert von Seligenstadt aus wird hier den alten Geleitstraßen, die auch durch Büscheme führten, wichtige Erinnerungen zuteil, auch wenn der Zug nicht ganz den originalen Geleitwegen folgen kann. Aber die Richtung stimmt hier. Sicher auch viel Folklore, Historismus, aber selten gibt es eine geschichtliche Veranstaltung wie diese, die sehr viele Orte in alten Funktionen miteinander verbindet. Die Seligenstädter halten gar mehrwöchige Geleitsfestwochen durch. Die Büschemer Geleittage, an denen der Kaufmannszug von Büscheme das alte Geleit einfordert, sind dagegen eher Trachtentage als wahres Geleit. Alles was Trachten trägt, wird mobilisiert, wenn auch hier der konkrete Bezug zum Geleit fehlt. Die Volkstänzer kreisen alten Weisen nach, die Bläser vom Türmersturm intonieren, die Schlossgeister umkränzen das Ganze. Wenigstens ein Reiter, genauer Reiterin zu Pferde wurde mobilisiert. Der schwerste Mangel, dass der Kaufmannszug zuerst nicht am Marktplatz empfangen wird, ist fundamental. Der Marktplatz ist in erster Linie in seiner Größe ein Geleitplatz. Der Büschemer Geleitplatz. Und ausgerechnet beim Eintreffen eines Geleitzuges läßt man ihn rechts daneben liegen. So kommt es auch, dass beim Empfang beim Schloss, die Hauptsache, der Kaufmannszug, in rechter Seitenlage verbleibt, während am Türmersturm die Reden geschwungen werden. Das darf noch um einiges besser werden, um auch wirkliches Büschemer Geleit den Seligenstädter geben zu können. Um dem alten "Bischofsheimensis Ductus", dem Büschemer Geleit, inhaltlich als auch in der Präsentation gerecht zu werden.