Wiesenbach I

Der Wieselweg führt zum Wieselberg hin. Der Wiesenbach ist größtenteils bewaldet. Beforstet. Büscheme hatte selbst auf der Dittwarer Gemarkungsseite des Wiesenbaches einen großen Waldbesitz. Also der Gemeinde Bischofsheim gehörten auf der Gemarkung Dittwar Waldstücke. Wohl von der Gemeinde Dittwar an die Gemeinde Bischofsheim verkauft. Der Bedarf an Bauholz war groß. Früher. Der Wald zieht auch Sagengeschichten an. Das Dunkle des Waldes, die Vereinsamung im Wald, die weite Entfernung zur Besiedlung förderten Spukgeschichten.

 

Das Vermessen von Grundstücken, das betrügerisch falsche ist immer wieder Sagenthema. So auch im Gewann Wiesenbach. Es kann hier passieren, dass man einen Feldschieder, in der Luft schwebend, auf einen zukommen sieht. Mit seiner Rute in der Hand. Dieser hatte bei seinen Messungen Grenzsteine versetzt und geht nun als Strafe im Wiesenbach um. Gleich zwei Feldschieder lassen sich an Allerheiligen beobachten. Die gehen mit ihren Ruten aufeinander los. Und kämpfen mächtig miteinander. Wohl um das richtige falsche Maß von Grenzabständen zu finden. Im Wiesenbachwald kann auch passieren, dass man beim Tannenzapfen auflesen am nächsten Morgen statt den Dannegaßli Gold findet. Im Wiesenbachgrund dagegen reitet der Schimmelreiter umher. Mit dem Kopf unter seinem linken Arm. Allerdings ist er scheu. Wenn man ihm begegnet biegt er schnell ab. Und glotzt einem nur noch hinterher. Das Badersmännle geht auch im Wiesenbach um. Und ruft einem zu: "Drei Viertel für eine Elle". Er war nämlich früher ein Büschemer Schneider, der die Leute beim Stoff grundsätzlich betrog. Und nur drei Viertel einer Elle anmaß. Als er starb, blickte sein Geist oben im Dach aus dem Fenster. Und störte als Poltergeist im Haus. Nach einiger Zeit wurde er in eine Bütte verschworen und im Wiesenbach ausgekippt. Am Wieselberg kann man einen Reiter im wilden Ritt beobachten, der dabei musikalisch laut auftrat.