Büscheme war nicht nur von einer Stadtmauer eingerahmt, sondern auch viele Gärten, Krautgärten umgürteten die Stadt. Das Daubst war eines der großen Gartengebiete, die Gärten beim Bödemle, entlang der Gartenstraße ein weiterer sehr großer Bereich der Subsistenzwirtschaft, der Bearbeitung für den eigenen Bedarf. Entlang der Tauber die Taubergärten, die Schlachtgärten. Entlang Mühlkanal und Brehmbach, da hier die Bewässerung am einfachsten war. Auf der anderen Tauberseite waren es die Krautgärten um den Krautgärtenweg (heute Weickstraße sowie Eppstraße) in Richtung Impfingen. Und als Fortsetzung der Krautgärten in Richtung Schlacht der Bereich um den "Burgweg". Also der Bereich der um 1900 noch nicht existierenden Straßen Neue Würzburger Straße, Julius-Berberich-Straße, Alois-Kachel-Straße bis hin zur "Steige", heute Laurentiusbergstrasse sowie Teile der Schlacht. Genannt Burgweggärten. Teilweise auch Burggärten in alten Lageplänen oder Verzeichnissen benannt. Das weist auf die Burg des Hadumars hin. Es waren vor allem kleinere Grundstücke, oft mit schlechter Wegerschließung. Man benötigte ja auch keine großen Wagen. Ein Ziehwägelchen genügte hier, über Trampelpfade gezogen. Die Büschemer waren vor allem Krautackerbebauer, nicht Ackerbürger. Kleine Leute Gewanne also, diese Krautgärten, die von Krautgärten(klein)bürgern bebaut wurden. Im wahren Sinne des Wortes: Krauter. Bei denen Kraut eine sehr große Rolle in der Ernährung spielte. Heute gibt es nur noch Reste dieses Grüngürtels, in dem Kraut, Kohl, Salat, Gurken, Bohnen, Kräuter, Erdbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren angepflanzt wurden. Erst danach kamen Acker, Weinhaine, Wiesenstreifen. Reste gibt es noch zwischen der Wertheimer Straße und Weickstraße, zwischen Wertheimer Straße und Tauber, zwischen Fechthalle und Mühlkanal, im Taubst, am Mühlkanal in der Gänsflur, durch die Bahnlinie getrennt ein kleiner Gartenbereich an der Dittigheimer Straße (Mühlgäßlein), entlang der Straße nach Hochhausen ab der Nordbrücke. Die Vorherrschaft des Krauts ist weit zurückgegangen. Heute wird das nicht mehr geschnitten und im Krautständer vorrätig gehalten. Die Entwicklung zur Freizeitdatscha ist zu sehen. Die Weickstraße hat den Krautgärtenweg überformt. Beim ehemaligen VW-Mott gibt es einen Anklang mit dem Krautgartenweg. Wenn auch dieser nicht mehr die Hauptrichtung des Krautgärtenweges hat. Die ja fast parallel zur Wertheimer Straße verlief und erst bei der sogenannten Mottkurve rechtwinklig auf die Wertheimer Straße zulief. Bei der Mottkurve wurden früher einige Autos entschleunigt, da diese wegen nicht angepasster Geschwindigkeit die kurvige Straßenführung verließen. Im Graben landeten, an das BP-Schild donnerten, in die Krautgärten flogen. Der freundliche Sagengeist vom Guten Morgen könnte also auch ein Geist gewesen sein, der hinter großen Krautköpfen sein Gudde Morche herrief. Die historischen Gärtenbereiche wurden fast alle dem baulichen Fortschritt geopfert, sei es Wohngebiete, seien es Hallen, Straßen, Gewerbe.